www.universos-mercatores-de-hansa-theutonicorum.org

Diese Webseite verwendet Cookies, um die  Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Durch die weitere Nutzung der  Webseite stimmen Sie dem zu. Weitere Infos zu Cookies und deren  Deaktivierung finden Sie  hier

CCR5

CCR5 (CC-Motiv-Chemokin-Rezeptor 5, auch CD195, CMKBR5 oder CC-CKR5) ist die Bezeichnung für ein Rezeptorprotein aus der Familie der Chemokinrezeptoren und für eben dieses Rezeptorprotein exprimierende Gen.

Rezeptor

Der Rezeptor CCR5 ist in vielen Zellen des blutbildenden Systems verbreitet, wie beispielsweise Makrophagen, CD4+-Zellen, CD8+-Zellen und NKT-Zellen. CCR5 wird durch seine Liganden CCL3 (MIP-1α), CCL4 (MIP-1β), CCL5 (RANTES) und CCL8 (MCP-2) aktiviert und ist in Entzündungsreaktionen involviert.

Pathologische Bedeutung

Pathologisch spielt der Rezeptor CCR5 als der hauptsächliche Co-Rezeptor eine essenzielle Rolle für das Andocken von HI-Viren, deren Aufnahme in die Zelle und somit dessen Infektion. Daher ist die Entwicklung von Arzneistoffen, welche die Anbindung von HIV an CCR5 hemmen, von großem Interesse und führte beispielsweise zum ersten zugelassenen Entry-Inhibitor Maraviroc. Darüber hinaus wird CCR5 eine Beteiligung an Autoimmunerkrankungen wie multipler Sklerose, rheumatoider Arthritis und Diabetes mellitus vom Typ I zugeschrieben.

Genmutation

Eine Mutation des Gens CCR5 mit der Fachbezeichnung CCR5Δ32, bei der 32 Basenpaare nicht mehr vorhanden sind und die zu einer fehlenden Expression des Rezeptorproteins an der Zelloberfläche führt, hat eine Resistenz der Träger gegenüber den meisten HIV-Stämmen zur Folge. Als Ursache des ungewöhnlich gehäuften Auftretens dieser Mutation (10% bei Europäern) galt zunächst Selektionsdruck durch Seuchen im Nordeuropa vor 700 Jahren. Neuere Untersuchungen deuten jedoch auf ein wesentlich höheres Alter für die ursprüngliche Mutation und den Selektionseffekt. Eine Aussage über den Selektionsfaktor wird damit nahezu unmöglich.

Einzelnachweise

  1. Murphy PM, Baggiolini M, Charo IF, et al.: International union of pharmacology. XXII. Nomenclature for chemokine receptors. In: Pharmacological Reviews. 52, Nr. 1, March 2000, S. 145–76. PMID 10699158
  2. Galvani AP, Slatkin M: Evaluating plague and smallpox as historical selective pressures for the CCR5-Delta 32 HIV-resistance allele. In: Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A.. 100, Nr. 25, December 2003, S. 15276–9. doi:10.1073/pnas.2435085100. PMID 14645720. Volltext bei PMC: 299980
  3. Biloglav Z, Zgaga L, Smoljanović M, et al.: Historic, demographic, and genetic evidence for increased population frequencies of CCR5Delta32 mutation in Croatian Island isolates after lethal 15th century epidemics. In: Croat. Med. J.. 50, Nr. 1, February 2009, S. 34–42. PMID 19260142. Volltext bei PMC: 2657566
  4. Zawicki P, Witas HW: HIV-1 protecting CCR5-Delta32 allele in medieval Poland. In: Infect. Genet. Evol.. 8, Nr. 2, March 2008, S. 146–51. doi:10.1016/j.meegid.2007.11.003. PMID 18162443
  5. Faure E, Royer-Carenzi M: Is the European spatial distribution of the HIV-1-resistant CCR5-Delta32 allele formed by a breakdown of the pathocenosis due to the historical Roman expansion?. In: Infect. Genet. Evol.. 8, Nr. 6, December 2008, S. 864–74. doi:10.1016/j.meegid.2008.08.007. PMID 18790087

Der obige Ergänzungsartikel wurde aus der Freien Enzyklopädie Wikipedia übernommen und entsprechend der geltenden GNU-Lizenz veröffentlicht. Eine möglicherweise aktuellere Version finden Sie auf den Seiten der Wikipedia. Eine Liste der Autoren finden Sie auf der entsprechenden Wikipediaseite unter dem Punkt “Versionen/Autoren”.    Weitergehende Informationen  und Hinweise finden Sie auf unserer Impressumseite.

Home  u~m~d~h~T