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  • Vorwort
  • Jürgen Wullenwever
  • Simon von Utrecht
  • Marx Meyer
  • Herluf Trolle

 Admirale und Heerführer zu Zeiten der Hanse

 

  Vorwort

  Flottenverbände der Hanse wurden traditionell von Bürgermeistern oder Ratsherren befehligt - die Übertagung eines derartigen Amtes konnte Segen oder auch Fluch sein; als prominente Beispiele seien hier Simon von Utrecht (Simon van Utrecht) und Jürgen Wullenwever [1] genannt. Simon von Utrecht ist durch die erfolgreiche Bekämpfung der Vitalienbrüder (die bekanntesten Hauptleute der Vitalienbrüder: Klaus Störtebeker [1], Gödeke Michels, Magister Wigbold) bekannt geworden. Während Utrecht durch die Bekämpfung der Vitalienbrüder (später Likedeeler genannt - Likedeeler = Gleichteiler) zu gesellschaftlicher Anerkennung gelangte, betrieb Wullenwever eine finanzzährende Flottenpolitik, die zu immer größerer Kritik führte. Der Unmut in großen Teilen der Bevölkerung, sowie des Kaisers, führte schließlich am 26.08. 1535 zu Wullenwevers Rücktritt.

  Während die Hanse als Flottenführer Persönlichkeiten des städtischen Patriziat einsetzte, konnten sich in Dänemark so mancher Soldaten hochdienen - der dänische Flottenführer Peder Skram [1en] [2dk] ist hierfür ein prominentes Beispiel: Als Sohn eines Gutsbesitzers trat Skram in die Armee von König Christian II. von Dänemark ein. Erste Erfolge führten für Skram als Bald zu einem Aufstieg in der Dänischen Armee und zu der Übertragung der Führung der Dänischen Flotte während der Grafenfehde, in der die wendische Flotte vernichtend geschlagen wurde.

 

  Jürgen Wullenwever

 

Aktualisierungsmarke 24.05.2018

s 1556 geschaffene Amt des Syndicus [1] [2] [3] stellt geschichtlich betrachtet die einzige greifbare personengebundene Repräsentanz der hansischen Städtegemeinschaft dar. Aus gutem Grund baute sich die Städtegemeinschaft einen unangreifbaren, im weitesten Sinne betrachtet, nichtjuristischen Status auf. Dieses drückte sich durch die Tatsache aus, dass die Hanse kein eigenes Siegel führte, sowie bis 1556 durch keinen offiziellen Vertreter repräsentiert wurde und keine Beschäftigen hatte.

  Bis 1556 vertrat anfänglich der Rat und später der Syndicus von Lübeck die Interessen der Hanse, dieses allerdings nur in einem sehr eingeschränkten Umfang und unter Einbeziehung der lübischen Standpunkte. Mitte des 16. Jahrhunderts zeichnete sich eine immer größere Zersetzung des hansischen Einflusses bei seinen Handelspartnern und Kritikern ab. Zusätzliche Zerwürfnisse unter den einzelnen Mitgliedsstädten, die auch aus der verheerenden Niederlage der Jahre 1534 / 1535 resultierten beschädigten zusätzlich die Stabilität der Hanse. Beispielhaft zur Destabilisierung der Hanse soll hier die Politik der Stadt Lübeck als Haupt der Hanse aufgeführt werden:

Bürgermeister Jürgen Wullenwever auf einem Spottportrait aus dem Jahre 1537   -   Für eine größere Darstellung klicken Sie auf das Bild.

  • ↑   Bürgermeister Jürgen Wullenwever auf einem Spottportrait aus dem Jahre 1537

  Der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever [1] [2] [3] versuchte durch eine aggressive Außen- und Innenpolitik den Status der Hanse und insbesondere die lübische Vormachtstellung innerhalb der Hanse auszubauen. Hierbei war unter anderem auch das Bekenntnis, des durch Wullenwever gesteuerten Rat der Stadt Lübeck zum Protestantentum eine entscheidende Gegebenheit, die den katholischen Klerus, das Lübecker Patriziertum, diverse Landesfürsten und den Kaiser brüskierten. Eine immer aussichtslosere Situation, bei der Lübeck zusehends politisch isoliert wurde, führte zuerst zur Entmachtung und von Wullenwevers [1] [2] [3] Ratsmitgliedern und am 19.08. 1535 zum Rücktritt des Bürgermeisters. Wullenwevers Feinde vergaßen ihrerseits nicht die Entmachtung der katholischen Kirche und nutzten seine Durchreise durchs Land des Erzbischof von Bremen zur Verhaftung des entmachteten Bürgermeisters und anschließenden Abschiebung an den Herzog von Braunschweig, wo er einer peinlichen Befragung unterzogen wurde. Unter der Folter gestand Wullenwever [1] [2] [3] im März 1536 diverse fragwürdige Verbrechen, unter anderem auch einen geplanten Streich gegen den neuen Rat von Lübeck. Am 24.09. 1537 wurde der Unglückliche in Wolfenbüttel enthauptet und anschließend gevierteilt.

  Als Konsequenz auf die Entwicklungen veranlassten das ,,Haupt der Hanse“ die Einrichtung der Stelle eines hauptamtlichen Vertreters, dem Syndicus der Hanse. Dieses Amt sollte nur vorübergehend eingerichtet werden und wurde auf 6 Jahre begrenzt. In der Folgezeit erfolgten mehrfache Amtsverlängerungen, erst 1576 wurde dem Amtsinhaber, das Amt auf Lebenszeit zugebilligt:

,,Wier die vorordnete und gesandten der Quartier und anderer gemeiner erbarer Hanse stedte zu gegenwärtigem gemeinen Hansetage in der stadt Lubeck versamlett, thuen kundt und bekennen kraft dieses: Nachdem der erbar und hochgelerter herr Heinrich Suderman, beider rechten Doctor und gemeiner Hanse Syndicus, uns, auch gemeinen anderen erbaren Hanse stetten die zeit von 20 jahren verpflichtet gewest und sonst auch dabevor gedient …, das wir derwegen in nahmen allgemeiner erbarer stett uns mit ermeltem herren Doctor Suderman und ehr sich hinwiederumb mit uns in handelunge eingelassen, solches auch beiderseits gesetzlichen vollentzogen, das nemblich er Doctor Suderman unsz und gemeinen erbaren stedten sich auffs neue vorwandt gemachet und vorpflichtet hat, unsz und denselben mit radende, redende, raetschlegen, auch aller anderer sachen notturft zu stellende, und worin wir und gemeine erbare stdte seiner zu gebrauchen nöttig haben, bestes seines vorstandes und vormugens die zeit seines lebens zu dienen gewertig und guttwillig zu sein und bleiben, also lange vornunfft, vorstandt und leibes vormugenheit durch göttliche gnade ime solches zulassen und nachgeben wirdt, dieszer maszen und gestaldt: …“

 

Weiter ist zur gleichen Zeit und in dem vorgenannten Jahr angeordnet worden: Im Fall, daß Jemand sein Gut anders verzollen würde, als er in Flandern verpflichtet ist, und dabei als schuldig von dem Zöllner befunden würde, so soll er ebenso viel, als er an Strafe an den Zöllner verwikt hat, auch noch gegen den gemeinen Kaufmann verwirkt haben, und dazu noch 10

 

 

Rohdatentext II - u~m~d~h~T 2009/2010

Peder Skram
(Weitergeleitet von Peter Skram)

Peder Skram (* zwischen 1491 und 1503 in Urup bei Horsens; † 11. Juli 1581 ebenda) war ein dänischer Admiral und Seeheld des 16. Jahrhunderts.

Peder Skram wurde auf dem Gut seiner Familie in Jütland geboren. Er war als Soldat 1518 in den Diensten von König Christian II. von Dänemark im Krieg gegen die Schweden erstmals im Einsatz und nahm 1520 an der Schlacht von Upsala teil, wo er bereits mit einem Gut in Norwegen für seine Verdienste auf dänischer Seite ausgezeichnet wurde.

Während der Grafenfehde erlangte er als Admiral der Dänischen Flotte den Ruf eines Nationalhelden. Er kam im Auftrage Dänemarks den Schweden unter Gustav Wasa, der sich mit König Christian III. von Dänemark verbündet hatte, gegen die Flotte der wendischen Städte der Hanse unter Führung Lübecks zur Hilfe. Die Lübecker hatten sich als Verbündete von König Christian II. gegen Wasa gewandt, weil dieser die Lübecker als seine ursprünglichen Verbündeten in ihrer Erwartung auf schwedische Handelsprivilegien enttäuscht hatte. Peder Skram besiegte zunächst am 9. Juni 1535 mit einer aus 33 Schiffen bestehenden Flotte einen kleinen Hansischen Flottenverband bei der Insel Bornholm und anschließend in den Großteil der Lübecker Flotte bei der Schlacht von Svendborg im Svendborg Sund vor Fünen. Diese Seeschlacht war die eigentliche Entscheidungsschlacht der noch länger andauernden Grafenfehde mit der Christian III. den Sieg über die Hanse unter Lübecker Führung errang.

Im Dreikronenkrieg wurde Peder Skram durch König Friedrich II. von Dänemark noch einmal als Admiral und Oberkommandierender der dänischen Flotte reaktiviert. 1562 traf er bei Gotland auf die überlegene Flotte der Schweden unter deren Admiral Jakob Bagge. Zum Ende des Jahres wurde Skram allerdings durch den Admiral Herluf Trolle abgelöst.

 

Der obige Rohdatentext wurde aus der Freien Enzyklopädie Wikipedia übernommen und entsprechend der geltenden GNU-Lizenz veröffentlicht. Eine möglicherweise aktuellere Version finden Sie auf den Seiten der Wikipedia. Eine Liste der Autoren finden Sie auf der entsprechenden Wikipediaseite unter dem Punkt “Versionen/Autoren”.    Weitergehende Informationen  und Hinweise finden Sie auf unserer Impressumseite.

 

Rohdatentext I - u~m~d~h~T 2009/2010

Marx Meyer

Marx Meyer († Juni 1536) war ein Ankerschmied aus Hamburg, der den Lübeckern unter Jürgen Wullenwever als Feldherr diente.Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben
2 Literatur
3 Einzelnachweise
4 Weblinks


Leben [Bearbeiten]

Das erste Mal erwähnt wird Marx Meyer, als er sich 1526 als Schmiedemeister in Hamburg niederließ und das Hamburger Bürgerrecht erwarb. Aus den 1520er Jahren sind auch einige Rechnungen belegt. Dem als stattlich beschriebenen Marx Meyer schien das Leben als Handwerksmeister jedoch zu langweilig geworden zu sein, denn 1531/32 war er als Söldnerführer bei dem missglückten Versuch Christians II. dabei, Norwegen wieder zu erobern. Dabei muss er den auf der Seite Friedrichs I. kämpfenden Lübeckern aufgefallen sein, denn noch im selben Jahr trat er als Hauptmann über die Stadtknechte in ihre Dienste.

Am 19. März 1533 heiratete er die Witwe des kurz zuvor verstorbenen Bürgermeisters Gottschalck Lunte, Elsabe von Wickede, eine Tochter des Hermann von Wickede, - wenn auch gegen den Willen ihrer Verwandtschaft -, und stieg damit in die höchsten Kreise der Gesellschaft auf. Als Emporkömmling und wegen seiner außerordentlichen Prunksucht war er dem Patriziat stets ein Dorn im Auge. Dies um so mehr, da er seiner Hamburger Geliebten, der Hamburgerin Agneta Willeken, trotz der Eheschließung die Treue hielt. Sie beeinflusste ihn mit ihrem Ehrgeiz und begleitete ihn sogar in den Krieg. [1]

Als Jürgen Wullenwever 1533 eine Kaperfehde gegen die Niederländer begann, war Marx Meyer der Anführer der Nordsee-Flotte. Seine Aufgabe war es, den direkten Handel zwischen den Niederlanden und den östlichen Ostseeanrainern (besonders Danzig) zu verhindern, um das Stapelrecht Lübecks durchzusetzen. Das Vorhaben war von wenig Erfolg gekrönt. Während schon um einen Waffenstillstand verhandelt wurde, landete Marx Meyer auf der Suche nach Proviant mit seinem Schiff in England, wo er umgehend als Seeräuber festgenommen wurde. Aufgrund einer Intervention von Hansekaufleuten kam Marx Meyer aber frei und erhielt eine Audienz beim englischen König Heinrich VIII. Marx Meyer schlug dem König ein Bündnis mit Lübeck vor, gegen Dänemark und gegen den Kaiser gerichtet. Heinrich VIII., der nach seiner Scheidung von Katharina von Aragón und dem Zerwürfnis mit der katholischen Kirche und Karl V. neue Verbündete suchte, ging auf den Vorschlag ein, schlug Marx Meyer sogar zum Ritter und entließ ihn reich beschenkt.

Friedrich I. starb im April 1533 und der dänische Reichsrat konnte sich nicht auf einen Nachfolger einigen. In dieser Situation bot Lübeck Herzog Christian, dem späteren Christian III. seine Unterstützung an. Der Herzog lehnte ab und Lübeck, das sich nach den Bestimmungen des Friedens von Stralsund berechtigt wähnte, den dänischen König zu bestimmen, ging eine Koalition mit Anhängern Christians II. ein. Man plante sogar, auf einem Wege Gustav I. Wasa, von dem sich Lübeck betrogen fühlte, abzusetzen. Zu dieser Zeit war Marx Meyer, wie die Chronisten Reimar Kock und Hermann Bonnus berichten, neben dem ebenfalls aus Hamburg stammenden Syndikus Johann Oldendorp und dem Kaufmann Harmen Israhel der einzige Ratgeber des Bürgermeisters.

Im Mai 1534 eröffnete Lübeck den Krieg gegen Herzog Christian mit einem Einfall von Marx Meyers Truppen in Holstein. Dieser Überfall erfolgte ohne vorherige Kriegserklärung. In Mölln nahm er den jungen Svante Sture, einen Neffen von Sten Sture, als Geisel, damit er schwedischer Marionettenkönig werden könnte. Statt sich jedoch strategisch sinnvollen Zielen zuzuwenden, führte Marx Meyer ohne das Wissen des Lübecker Rats einen persönlichen Rachefeldzug gegen Angehörige der Familie Rantzau, von denen er und seine Geliebte sich beleidigt fühlten. Trittau, Reinbek, Eutin und Segeberg sowie einige Herrenhäuser fielen ihm zum Opfer. Dieser Angriff wurde durch holsteinische Ritter und Bauern zurückgeschlagen, die im November 1534 Lübeck belagerten. Lübeck schloss den Frieden von Stockelsdorf mit Holstein. Da Christian III. an einer schneller Beendigung des Konflikts gelegen war, um seine Kräfte auf den von Skipper Clement angeführten Bauernaufstand in Jütland konzentrieren zu können, kam Lübeck glimpflich davon.

Zu der Zeit war Marx Meyer bereits nach Kopenhagen zu Graf Christoph von Oldenburg aufgebrochen, mit dessen blitzartiger Eroberung von Seeland, Fünen und Schonen die Grafenfehde begonnen hatte. Graf Christoph, der für Christian II. regierte, belehnte Marx Meyer mit Island. Marx Meyers unüberlegte, von sinnloser Zerstörungswut geprägten Überfälle in Schonen trugen nicht unwesentlich zur Erstarkung des Widerstandes der dortigen Bevölkerung bei. Nach anfänglichen Siegen wurden die Lübecker und ihre Verbündeten bald nach Helsingborg zurückgedrängt. Bei der Erstürmung der Stadt Anfang 1535 wurde Marx Meyer gefangengenommen und ins Sundschloss Festung Varberg gesperrt. Es gelang ihm, sich zu befreien und zudem sein Gefängnis zum Widerstandsnest auszubauen, angeblich, indem er die Frau des Schlossherrn verführte. Er eroberte auch noch die Umgebung des Schlosses und hielt dort aus, auch nachdem Lübeck im August 1535 Frieden mit Dänemark geschlossen hatte und Jürgen Wullenwever Nikolaus Brömse hatte weichen müssen. Von Lübeck erhielt er keinerlei Unterstützung mehr. Stattdessen wurde dort sein Bruder Gerd Meyer, der ihm Proviant verschaffen wollte, festgenommen. Da Marx Meyer jedoch noch über Schiffe verfügte, konnte er sich aus Kopenhagen, das sich noch nicht Christian III. unterworfen hatte, versorgen lassen. Erst im Mai zwang ihn die Zerstörung seiner Schiffe durch die dänische Flotte zur Kapitulation. Obwohl er freien Abzug ausgehandelt hatte, wurde er am 1. Juni 1536 festgenommen, peinlich verhört und einige Tage später durch Vierteilung hingerichtet. Sein Bruder wurde wenige Tage später ebenfalls hingerichtet.

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Rohdatentext III - u~m~d~h~T 2009/2010

Herluf Trolle

Herluf Trolle (* 14. Januar 1516 auf Schloss Lillö, Gemeinde Kristianstad; † 25. Juni 1565 in Kopenhagen) war ein dänischer Admiral und Seeheld im Dreikronenkrieg. Als Humanist förderte er gemeinsam mit seiner Ehefrau Birgitte Gøye das dänische Schul- und Erziehungswesen, indem beide Lateinschulen finanziell unterstützten, gründeten und betrieben.Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben
2 Militärischer Werdegang
3 Nachleben
4 Literatur
5 Weblink
6 Einzelnachweise


Leben [Bearbeiten]

Trolle entstammte einer Adelsfamilie schwedischen Ursprungs und wurde als Sohn des Admirals Joachim Trolle († 1546) und seiner Frau Magaretha geb. Schaffue († 1534) geboren[1]. Nach dem Schulbesuch in Kopenhagen studierte Trolle seit dem Wintersemester 1536 an der Universität Wittenberg[2], wo er die Gedanken und die Lehre Philipp Melanchthons aufnahm, mit dem er auch nach der Studienzeit in regem Briefkontakt blieb. Er heiratete Birgitte († 26. Juli 1574) [3], die sehr vermögende Tochter des dänischen Reichshofmeisters Mogens Gøye, und wurde selbst 1557 Mitglied des dänischen Reichsrats. Trolle diente den Königen Christian III. sowie Friedrich II. als Berater und Diplomat in wichtigen Missionen.

Sein großer Feind war ein Neffe seiner Frau, der dänische Finanzminister Peder Oxe, gegen den er wegen Unregelmäßigkeiten im Auftrage Friedrichs II. ermitteln musste. Gemeinsam mit seiner Frau förderte er aus privaten Mitteln das Erziehungswesen. Beide gründete Schulen und regten die Lehre und Forschung an. Die von ihnen 1560 in einem ehemaligen Benediktinerkloster gegründete Internatsschule in Herlufsholm bei Næstved im Südwesten der dänischen Hauptinsel Seeland besteht heute noch als Schule und Internat.

Als Beispiel seiner gelehrten Frömmigkeit und Dichtkunst übersetzte er das Tedeum und Psalmen in dänische Verse. Diese Übertragungen waren noch im Gesangbuch der dänischen Volkskirche von 1902 (Psalmebog 1902) vertreten. Die von ihm begründete Bibliothek in Herlufsholm ging 1968 durch Verkauf an die damals neue Universität Odense über.

Militärischer Werdegang [Bearbeiten]

Trolle wurde unter dem dänischen Oberbefehlshaber der Flotte Admiral Peder Skram 1559 zum Admiral und Inspekteur der Flotte ernannt. Nachdem Peder Skram 1562 im Dreikronenkrieg vor Gotland noch selbst das Kommando inne hatte, wurde Trolle 1563 sein Nachfolger als Oberbefehlshaber der Flotte. Am 31. Mai 1564 kam es mit einer Flotte bestehend aus 21 dänischen Linienschiffen sowie fünf kleineren Einheiten und verstärkt um sechs alliierte Lübecker Linienschiffe unter Friedrich Knebel zur Seeschlacht zwischen dem Nordenende der Insel Öland und der Insel Gotland.

Das schwedische Führungsschiff Makeloes wurde von Lübeckern und Dänen geentert, der schwedische Admiral Jakob Bagge geriet in Gefangenschaft. Die Makeloes explodierte nach der Enterung und etwa 300 dänische und Lübecker Seesoldaten der Entermannschaft fanden mit den bislang überlebenden schwedischen Mannschaften den Tod. Die verbliebene schwedische Flotte zog sich führerlos in die Stockholmer Schären zurück.

Bei einer weiteren Seeschlacht in der mittleren Ostsee im Seegebiet zwischen dem Eingang zum Öresund und den Inseln Fehmarn im Westen und Bornholm im Osten traf er am 4. Juni 1565 wieder mit Lübecker Unterstützung und insgesamt 33 Schiffen auf die Schwedische Flotte unter dem aus Finnland stammenden schwedischen Admiral Klaus Horn. Die Seeschlacht wurde unentschieden abgebrochen, da das Material auf beiden Seiten repariert werden musste. Trolle war ernsthaft verwundet worden, verweigerte aber dem Schiffsarzt die Behandlung, bevor nicht alle Untergebenen behandelt waren. Er starb an den Folgen seiner Verletzungen am 25. des Monats in Kopenhagen.

Er wurde in der ehemaligen Klosterkirche von Herlufsholm gemeinsam mit seiner Frau beerdigt. Ihnen wurde ein Grabmal gesetzt, das von dem flämischen Bildhauer Cornelis Floris II. geschaffen wurde.

Nachleben [Bearbeiten]

Theodor Fontane beschrieb die Heimkehr des toten Admirals nach Herlufsholm in seiner Ballade Admiral Herluf Trolles Begräbnis. In ihr wird Trolles beispielhafte Mischung von Tapferkeit und freigebiger Frömmigkeit gepriesen.

Die dänische Marine benannte ihm zu Ehren 1899 ein Küstenpanzerschiff Herluf Trolle, das als Typschiff für eine ganze Klasse von Kriegsschiffen namensgebend wurde. 1967-1990 führte eine dänische Fregatte der Peder-Skram-Klasse seinen Namen.

Literatur [Bearbeiten]
Antjekathrin Graßmann (Hrsg.): Lübeckische Geschichte, 1989, ISBN 3-7950-3203-2
Hermann Kirchhoff: Seemacht in der Ostsee II. Band: Ihre Einwirkung auf die Geschichte der Ostseeländer im 19. Jahrhundert. Nebst einem Anhang über die Vorgeschichte der Ostsee. Kiel 1908, S. 286 - 289 Digitalisat

Weblink [Bearbeiten]
Eintrag zur Bibliothek Herlufsholm im online-Handbuch der historischen Buchbestände
Fontanes Ballade

Einzelnachweise [Bearbeiten]
↑ Tjugondefemte Delen: Handlingar rörande Skandinaviens historia. Hörbergska Boktryckiet, Stockholm, 1854, S. 34
↑ Karl Eduard Förstemann: Album Academiae Vitebergensis. Leipzig, 1841, S. 163
↑ Jens Worm: Forsøg til et lexicon over danske, norske og islandske herde mænd, 1771, S. 428

 

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